Foto von Franziska Hauser
Sascha Janko Dragićević, 1969 in Bonn geboren, arbeitet als Komponist zusammen mit bedeutenden Interpreten und Ensembles der zeitgenössischen Musik. Seine Werke werden international aufgeführt und erklingen bei Festivals und Reihen wie z.B. Wien Modern, IRCAM Manifeste Paris, Beethovenfest Bonn. Zuletzt widmete Collegium Novum Zürich seiner Musik ein Portrait, gemeinsam mit den Dirigenten Peter Rundel und Jonathan Stockhammer. Sein Werk „Ausschlag“ für großes Ensemble und live-Elektronik erschien 2018 auf CD beim Lable Neos zum 25jährigen Jubiläum des Ensembles.
Des Weiteren arbeitete er zusammen mit Formationen wie dem Ensemble Adapter, dem Ensemble Modern, der Internationale Ensemble Modern Akademie, dem Minguet-Quartett, dem E-MEX-Ensemble, dem Ensemble Cairn Paris, dem oh ton-Ensemble, dem Doelenensemble Rotterdam. Ab 2021 übernimmt er die Aufgabe der künstlerischen Leitung von Ensemble Berlin PianoPercussion.
Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit Johannes Schwarz, dem Fagottisten des Ensemble Modern. Diese wird auf der beim EM-Lable erschienenen CD „più“ dokumentiert. Auf dieser befindet sich auch das Werk „Autogamie“ für Fagott und Elektronik, welches Dragićević viel internationale Aufmerksamkeit einbrachte. Für die von Johannes Schwarz gegründete Formation Soundspaces mit dem Saxophonisten Sascha Armbruster und dem Klangregisseur Sebastian Schottke entstand das umfangreiche Werk „Symbiosen“, welches 2020 auf CD beim Lable Orlando Records erscheint.
Zahlreiche Pianistinnen und Pianisten widmeten sich Dragićevićs Klaviermusik, darunter Tamara Stefanovich, Susanne Kessel, Antonis Anissegos, Jan Gerdes, Andreas Bach, Paulo Álvares, Gilles Grimaître.
Maßgebliche Akzente setzt Dragićević in der Erschließung vielfältiger Verbindungsmöglichkeiten von instrumentalen mit elektroakustischen Klängen. Hier sucht er Erweiterungen des Klangspektrums, die – über das „Menschenmögliche“ hinausweisend – neue Klangräume eröffnen.
Seine Musik wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. So erhielt er 2020 das Arbeitsstipendium für ernste Musik und Klangkunst der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, sowie das Arbeitsstipendium im Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop, gefördert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern. 2014/15 war er Stipendiat an der Cité Internationale des Arts Paris, 2012 Artist in Residence am Institute for Computer Music and Sound Technology (ICST) Zürich. 2011 erhielt er das Kompositionsstipendium der Berliner Senatsverwaltung. 2010 war er Artist in Residence am Institut für Musik und Akustik des ZKM Karlsruhe. 2008 erhielt er bereits zum ersten Mal das Arbeitsstipendium im Künstlerhaus Lukas, sowie ein Arbeitsstipendium am Studio für elektroakustische Musik der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Dieses resultierte aus dem 2007 an ihn vergebenen Franz-Liszt-Förderpreis beim dortigen internationalen Komponisten-Workshop. 2004 wurde ihm das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium der Stadt Köln zugeschrieben, 2002 der Förderpreis des Vereins der Opernfreunde Bonn.
1999 erlangte er als Komponist und Pianist den ersten Preis beim internationalen AVW Piano Composers Cub. Ebenfalls 1999 wurde er mit dem ersten Preis beim 13. Internationalen Kompositionswettbewerb Hitzacker geehrt. 1998 erhielt er den ersten Preis beim Kompositionswettbewerb „Forum Ost/West“, Köln.
Während Dragićevićs Studium an der Musikhochschule Köln waren seine wichtigsten Lehrer Krzysztof Meyer und York Höller (Komposition), Hans Ulrich Humpert (elektronische Komposition), Klaus Oldemeyer (Klavier und Kammermusik), sowie Christoph Caskel (zeitgenössische Kammermusik) und Paulo Álvares (Improvisation). Prägende Kompositionskurse erlebte er bei György Ligeti, Helmut Lachenmann, Karlheinz Stockhausen, Mauricio Kagel, Klaus Huber und Georg Katzer.
Als Pianist und Performer führt Sascha Janko Dragićević eigene Werke auf. Er arbeitet im Bereich der Improvisierten Musik und des Jazz, sowie als Klangregisseur und live-Elektroniker.
Zahlreiche Lehrtätigkeiten an Hochschulen, Universitäten, Musikschulen, sowie in Zusammenarbeit mit Stiftungen und im Rahmen von Education-Projekten, Workshops und Meisterkursen zeugen von seinem Engagement als Lehrer.
Seine Werke erscheinen seit 2015 in der Edition Gravis.
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